20.06.2011

50 Jahre und kaum Anzeichen von Altersschwäche!

Eigentlich wollte ich die 2 freien Tage etwas auf dem Wasser verbringen...
Mitten in einem Schwarm Mücken hab ich angefangen, das alte Klepper-Kajak zusammen zu bauen. Eigentlich hätte ich ja wissen sollen, dass so viele Mücken kein gutes Zeichen sind. Denn seither regnet es durchgehend. Aber zumindest ist das alte Faltboot nun wieder einsatzbereit und wartet auf meine nächsten freien Tage.
Wieder einmal hab ich leise vor mich her geschimpft... Ein IKEA-Bausatz ist ein Kinderspiel im Vergleich zu diesem Teil! Oder zumindest eine Bauanleitung... Bis da alles immer passt und sitzt und hält.... reine Nervensache! Also vor Ende Sommer werde ich es bestimmt nicht mehr auseinander bauen... Eigentlich ist ja morgen schon die Hälfte vom Sommer vorbei... Mittsommer... ich bin ziemlich spät mit der Inbetriebnahme...






28.05.2011

Wanderbericht North-Savo

Die im letzten Post als "Ziel" erwähnte Lang-Wanderung wurde bereits Wirklichkeit! Kurz vor dem Hochsaison-Re-Start nahm ich mir eine Woche Ferien und war die meiste Zeit davon unterwegs.

22.5.11 Nachdem ich es endlich schaffte, meine Zugleinen,Pulka, Skier, Schneeschuhe etc. von der Veranda zu verräumen und gleichzeitig wieder mal Ordnung in meinem "Estrich" zu schaffen, packte ich meinen Rucksack und fuhr mit Osmo, T-Pow und Vanessa gegen Abend los. Zuerst wollte ich mir den Startplatz der Wanderung ansehen, da dort beim letzten Mal Vorbeifahren enorm abgeholzt wurde und ich nicht sicher war, ob der Wanderweg überhaupt noch existierte. Aber es gab ihn noch, die roten Marker waren klar sichtbar. Also suchte ich mir einen Uebernachtungsplatz, um ein letztes Mal auf einer Matratze im Camper-BIF zu schlafen.

23.5.11 Besuch in der Townhall Rautavaara, um meine Taxi-Chauffeuse von der Arbeit abzuhalten. Sie fährt uns zum Startplatz und bringt das Auto dan zurück, um es auf dem sicheren Parkplatz abzustellen. Der Rucksack ist schwer, rund 40 % wahrscheinlich durch Hundefutter. Dazu Zelt, Liegematte, Schlafsack, Food, Kocher, etc. Die ersten 2 km führen entlang dem Fluss auf einem sandigen Waldweg, dann endet dieser auf einem grossen Kahlschlag, wo ich den Trail das erste Mal verliere. Also zurück zum letzten sichtbaren Marker und erneuter Versuch. Diesmal klappt es, aber einfach ist es nicht. Die Waldpartie ist wohl seit Jahren nicht mehr neu markiert worden, einige rote Streifen sind nur noch erahnbar, Wegweiser - sofern überhaupt existent - liegen meist flach am Boden, ebenso die gesetzten 4-Kant-Marker. Aber ich finde den Weg immer wieder. Nach ein paar weiteren km kommt leider eine Schotter-Strasse, kilometerweise nur geradeaus, langweilig. Dann wieder etwas Irrgarten mit hüfthohen Büschen und verwachsenen, kaum erkennbaren Wanderwegen entlang dem Lapinjärvi, dann wieder kilometerlange Schotterwege. Das hätte ich nicht erwartet... von einer Gemeinde, die sich selber als "die letzte Wildnis" vermarktet, hätte ich Wanderwege und nicht Wanderstrassen erwartet. Aber irgendwann erreichen wir (etwas demotiviert) das Laavu am Saarinen. Leider liegt auch dieses direkt an der Forststrasse und hat nicht mal einen Holzboden, geschweige denn ein Holzlager oder sonstige Laavu-Einrichtungen, die wir uns hier gewöhnt sind. Zum Glück hab ich das Zelt dabei... Abends IQ-Puzzlen, essen, dösen. Die Hunde sind müde und legen sich später gerne und absolut ruhig ins Zelt.



 

24.5.11 Es hat geregnet in der Nacht. Die Hunde verstehen nicht, dass es auch im Zelt feucht wird, wenn sie ständig gegen die Wände stossen :-) Aber beim Aufstehen ist es sonnig, ich brauche den Schlafsack nur kurz auszutrocknen und das Zelt ist durch den leichten Wind im Nu ebenfalls trocken und wieder verpackbereit. Weiter gehts! Leider ist auch die heutige Etappe oft kilomterweise auf Schotterstrassen oder dann wieder schlecht markiert und kaum erkennbar. Zum Glück werden die eintönigen Passagen auch unterbrochen durch einen schönen Sumpf mit Plankenstegen und einem fjellähnlichen Hügelzug mit genialer Fernsicht. Auch heute verliere ich den Trail mehrmals und mache so unnötige Zusatzkilometer. Aber am Ende erreiche ich den Ylä-Keyritty-See und beziehe das hübsche Laavu am Keyrittynjoki. Durch die vielen Schotterwege sind die ersten 2 Blasen entstanden... shit happens... Aber das Laavu ist so, wie man es erwartet. WC-Häuschen, Holzlager, direkt am Fluss gelegen, hübsch! Das Zelt stell ich trotzdem auf, denn so kann ich ruhiger schlafen. Wären die Hunde frei, würde ich wohl kaum schlafen, sondern immer wieder kontrollieren, ob alle 3 noch hier sind. Ausserdem sind 3 Heizkissen nachts gar nicht unangenehm. Abends wieder am Feuer sitzen, IQ-Puzzlen (man kann davon süchtig werden) und einfach nichts tun.




25.5.11  Das Barometer hat Regen angesagt, der kam aber wieder nur in der Nacht. Morgens ist es zwar windig und frisch, aber zumindest trocken. Heute wäre der Plan gewesen, ins 5 km entfernte Metsäkartano so wandern, dort ein Zimmer zu nehmen und dann mit nur leichtem Gepäck um den ganzen See herum zu wandern. Ich stehe voll Vorfreude auf eine heisse Dusche auf, geniesse den halben Vormittag noch beim Laavu und ziehe dann los in Richtung Metsäkartano. Gross die Ernüchterung als mir die Dame an der Rezeption - nach einem prüfenden Blick auf mich und die Hunde - lächelnd sagt, es seien alle Zimmer und Appartments besetzt. Ich bin mir dessen nicht so sicher... vielleicht hat sie auch einfach keine Lust auf 3 Hunde in einem Zimmer und eine verschwitzte Wandererin. Aber ändern kann ich es nicht. Etwas frustriert ziehe ich wieder los, ich hatte mich wirklich gefreut auf ein warmes Zimmer, Dusche und Bett. Nun geht's halt weiter, immer noch schwer beladen. Die 2 Tage Food- und Futter-Verbrauch machten den Rucksack bisher nur unmerklich leichter. Als neues Tagesziel definiere ich also für heute das Laavu Yrttisuo. Endlich dort angekommen - die Füsse schmerzen - sehe ich aber, dass dort weit und breit kein brauchbares Wasser vorhanden ist. Nur ein Sumpfloch mit stehendem Wasser und Froschlaich drin... nicht so mein bevorzugtes Wasser zum Kochen... Also mach ich halt dort nur Pause, wärme und trockne mich am Feuer und ziehe dann weiter. Durch die Umstellung bin ich nun bereits auf dem Virvastulten-Polku, der eigentlich für Tag 4 und 5 geplant gewesen wäre, also in der Planung voraus. Bei der Feuerstelle Yrttilampi gefällt es mir dann gut: Grosse Feuerstelle, Holzlager, WC, kleiner See (wenn auch nur mit nassen Füssen erreichbar, da rundherum ca. 10 m breiter Sumpfgürtel). Also schlage ich hier mein Zelt auf. Statt einem lazy-day wurde der Tag nun trotzdem gleich anstrengend wie die ersten. Aber die Wege sind hier wirkliche Wanderwege, so wie ich sie mag, das Gebiet um den Ylä-Keyritty wunderschön und die Lage des Nachtlagers entschädigt für die Frust-Momente des Tages. Es ist zwar frisch und windig, ich muss mich alle 5 Minuten am Feuer drehen, um rundherum warm zu bleiben, aber wenigstens ist es trocken. Ausser einem kurzen Nieselregen kurz vor dem Ins-Zelt-Kriechen kommt kein Regen. 

   

26.5.11  Nachts hab ich mir überlegt, wie ich nun den Rest der Wanderung gestalte. Da ich nur noch 16 km vom Tiilikka Nationalpark entfernt bin, kann ich das theoretisch in einem Tag machen, muss dann aber früh raus, um das Taxi, welches nur um 14h verfügbar ist, zu erreichen. Oder 2 Tage draus machen mit jeweils nur 8 km? Etwas kurz... Beim Aufwachen um 6h30 bin ich ziemlich verfroren, draussen ist es feucht, wie im Herbst, so dass mir die Entscheidung leicht fällt: Aufstehen, aufwärmen, starten und durchziehen! Um 8h30 bin ich startbereit und mach mich auf den Weg. Zelt und Schlafsack hab ich feucht verpackt, ist ja am letzten Tag egal. Die Region kenn ich schon vom Oster-Weekend, vorbei an Osmos Schlangenbiss-Kiesgrube geht's in Richtung Pumpuli-Kirkko. Wie durch den Urwald, dunkler Wald, feucht, immer aufwärts gehts durch den Canyon, zwischendurch regnet es auch, ich bin von innen und aussen nass. Etwas rutschig die Strecke durch den Regen, viel auf Planken und über Felsbrocken, aber interessant. Dann endlich erreiche ich die bisher nie erreichte Pumpuli-Kirkko. Ok... etwas mehr hätte ich erwartet, aber interessant ist der Platz allemal. Meine Schuhe waren von gestern vom Wasser-Holen innen noch feucht, auf der ersten Hälfte der heutigen Strecke werden sie auch nicht trockner. Viele Nass-Passagen, überflutete Wege, meine Blasen machen sich bemerkbar....  Nach Pumpuli-Kirkko wird es besser. Die Wege gut passierbar, wieder heller Wald, die Sonnen kommt kurz zurück, im Nu erreiche ich das Laavu Pankalampi. Wunderschöner Platz, wäre zum Übernachten auch genial. Aber ich hab mich schon entschieden, dass ich HEUTE eine Dusche will, nicht erst morgen. Einen Brunch-Stop gönne ich mir beim Pankalampi, heisser Porridge und Orangen-Punsch zum Wärmen und natürlich ein Feuer. Die Hunde sind wohl auch langsam müde, denn sie legen sich alle gleich in eine Mulde und schlafen. Dann weiter in den Endspurt. Wenn ich weiter so gut vorwärtskomme, dann erreiche ich das Ziel zu "Taxi-Zeiten". Die letzten 10 km sind traumhaft. Hervorragende, trockene Wanderwege, schöne Hügel, auf und ab, lichte Wälder, weite Sümpfe mit Plankenstegen, zum Teil sandige Waldwege. Ich geniesse die letzte Strecke richtig und auch ein kurzer Hagel-Schauer und heftiger Platzregen, der mich wieder komplett nass macht, kann daran nichts ändern. Die letzten 1.5 km durch den Tiilikka Nationapark und schon bin ich beim Parkplatz. 1 Stunde vor Deadline :-) Also reicht es noch für ein letztes Pack Asian Instant Noodels (davon werd ich die nächsten Wochen bestimmt keine mehr essen...) und schon sehe ich den BIF anfahren kommen und werde abgeholt. Schön war's, anstrengend, aber ich bin stolz, hab ich es durchgezogen. In Rautavaara hol ich mir, was ich vermisst hab unterwegs: einen frischen Apfel, ein paar Trauben, eine kleine Selektion vom Candy King, ein Coke und ein Apfel-Cider. Dann geht's ab ins Hotel Hirvivaara, wo die Dusche wartet, ein richtiges Abendessen und ein TV-Abend.









Fazit:
Rautavaara - Metsäkartano: je näher man Metsäkartano kommt, desto besser/schöner sind die Wege. Der grösste Teil der Strecke allerdings etwas enttäuschend, müsste zumindest in Sachen Markierung überarbeitet werden. Streckenführung könnte bestimmt auch besser sein.


Virvastulten-Polku Metsäkartano - Tiilikka: perfekter Wanderweg, abwechslungsreich, typisch Finnisch, absolut empfehlenswert. Sehr gut markiert. Würde ich glatt nochmals abwandern.

 

Alles in Allem: 55 km (ohne Ylä-Keyritty-Umwanderung), 11h23 Moving time, 4.8 km/h Durchschnitt, max-Speed 9 km/h... (frage mich selber, wo das GPS das gemessen hat...)

25.04.2011

Oster-Weekend

Ab in die Kurz-Ferien... Ziel war der Virvatultenpolku von Metsäkartano bis Tiilikka. Mal reinschnuppern zumindest, ich nahm nicht an, dass alles schon begehbar ist, schnee-bedingt. Aber einfach mal ein Stück in die eine Richtung, dann zurück zum Camper, dann ein Stück in die andere Richtung und wieder zurück zum Camper. Dazu viel Liegestuhl, Ruhe, Lesen, Sonne und Wärme geniessen.
Schön war's, ein erster Vorgeschmack auf Sommer. Die 3 mitgekommenen Hunde waren auch happy (bis auf Osmo, der Sonntag-Abend auf eine Schlange traf und nun aussieht wie eine deformierte Bulldogge). Die ganze Strecke war tatsächlich nicht machbar, aber der erste Eindruck macht gluschtig auf mehr. Ziel wäre, diesen Sommer mal den Weitwanderweg von Siikakoski bis Metsäkartano und dann eben die Verlängerung des Virvatultenpolku bis zum Tilikka Nationalpark zu bewandern. Vielleicht schon ende Mai, wenn das Wetter stimmt.

Ein paar Bilder vom Weekend:

Osmo noch in alter Frische

wie von Menschenhand gestaltet

lange halten sie nicht mehr durch

Osmo leicht deformiert



Mehr geht nicht, Akku ist am Ende... und tschüss...

06.04.2011

Saison-Ende und Tauwetter

So - die Saison 2010/2011 ist geschafft, und gar nicht mal schlecht :-) Lange war sie und anstrengend, aber die vielen positiven Feedbacks motivieren immer wieder, weiter zu machen! 11 Wochen war ich Guide, soviel war es wahrscheinlich noch nie... In allen Belangen ein Rekord-Winter!

Inzwischen taut es massiv, regnet oft, auf dem See ist schon viel Wasser sichtbar, die Schwäne sind zurueck, aus den Zwingern schaufeln wir stundenlang Eisklumpen und Matsch. Pulka und Skier stehen noch auf der Veranda, man weiss ja nie :-) aber die Schlitten sind in der Sauna zum Trocknen und warten auf Frühlings-Pflege. Auch meine Zugleinen hängen noch überall herum, die auszusortieren und zu versorgen fehlte die Motivation noch.

Noch ein paar wichtige Pendenzen im Büro und Planung der nächsten Saison, dann bin ich ferienreif und freu mich auf ein paar gemütliche, hoffentlich warme und trockene Tage, ohne Gummistiefel und 3 paar nasse Handschuhe pro Tag :-)

21.03.2011

Team-Vergrösserung

Am 14.2.11 gab es im Zwinger eine grosse Zofferei, Osmo wurde von 5 anderen Rüden angegriffen und quasi in Teile zerlegt/geschält, zigmal durchlöchert, nichts worüber man Details lesen möchte. Mehr durch Glück konnten wir die Hunde trennen, bevor alles zu spät war.  Der darauffolgende Besuch beim Tierarzt war nicht gerade erfolgversprechend, Osmo stand völlig unter Schock, die Glieder waren kalt, quasi schon ausgeschaltet; Mervi, die TPA und ich versuchten lediglich, ihn zu stabilisieren, warm zu halten, quasi wieder "zurück" zu holen. Mit Ultraschall konnten wir sehen, was innen kaputt war. An eine Sedierung und Operation war in diesem Moment nicht zu denken, das hätte er nicht überlebt. Mervi gab ihm eine 50%-Überlebens-Chance. Wieder zuhause, abends und nachts hängte ich ihn dann 4 x an den Tropf und hoffte, dass er stabil bleibt. Am nächsten Morgen war er noch da, versuchte sogar einmal aufzustehen, so dass ein erneuter Besuch bei Mervi kam, bei dem dann operiert wurde. Sie gab ihm immerhin bereits 51 % Überlebens-Chancen, auch nicht gerade aufbauend...

Wer weiss, wie wichtig Osmo für mich ist und wieso, der versteht, dass ich um ihn kämpfte und nicht aufgeben wollte. Auch wenn gewisse Mit-Bewerber Mitarbeitern gegenüber schon 2 Tage später dumme Sprüche fallen liessen, von wegen wir hätten schon Hunde wegen weniger eingeschläfert. Ja stimmt, bei Osmo gab ich nicht auf. Auch wenn die Chancen klein waren, manchmal lohnt sich der Kampf.
Denn inzwischen ist Osmo wieder ok, die äusseren Verletzungen sind verheilt, nur noch ein paar kahle Stellen sind sichtbar, aber Narben spürt man fast überall. Auch die inneren Verletzungen sind vernarbt, ebenfalls spür- und z.T. sichtbar, aber er kann wieder fast normal frei rennen, ohne Schmerzen.
Ich hatte die leise Hoffnung, dass alles wieder gut kommt und testete ihn heute beim Einfahren der Pups (mit Enkel Iceman jun.) auf 8 km. Aber leider bleibt es bei der Hoffnung... das eine Hinterbein will nicht mehr richtig, zuviel ging da kaputt. Die Chancen, dass Osmo je wieder Touren-Hund wird, sind klein. Ich hatte die naive Idee, dass er die 2 kürzeren Etappen von "Grenzenlos" mitmachen kann. Aber diese Saison geht def. nichts mehr. Ob er nächsten Winter wieder Schlitten ziehen kann, ist fraglich, aber natürlich arbeiten wir daran und nächsten Herbst weiss ich mehr.

So hab ich mich entschieden, Osmo der Firma abzukaufen. Denn als Haushund und Begleiter auf Ausflügen ist er allemal ein genialer Hund. Somit ist Osmo nun ab heute auch offiziell mein Hund, also Teil vom Team Iceman, wenn auch nur als IV-Bezüger. Lohnt sich das? Rein von den Kosten her bestimmt nicht, ausser "Unterhalts"-Spesen kann ich von ihm nichts mehr "erwarten". Nochmals Nachwuchs vielleicht? Wäre ein Versuch wert :-) Aber eben, gewisse Hunde sind einem ganz speziell wichtig, Kosten hin oder her, und als IV-Hund soll er nicht im Zwinger versauern, sondern wenigstens dann ein guter Haushund sein dürfen. Schliesslich hat nicht er einen Fehler gemacht, sondern wir 2-Beiner, und er ist ja erst 6 1/2 Jahre alt, hat also noch sein halbes Leben vor sich.  Sein Selbstvertrauen wächst langsam wieder, wenn auch erst ausserhalb des Zwingers oder dann in ganz kleinen Gruppen von nur 5 - 6 Hunden. Auch daran arbeiten wir!




Soviel also zur Team-Vergrösserung. Nichts, das uns bessere Rangierungen oder mehr Speed bringen würde, aber etwas, was mir persönlich sehr wichtig ist. Und wer weiss, vielleicht kann er ja doch mal wieder mit auf Tour!

05.03.2011

Bilder Rautavaara

Bisher nur Bilder vom Start gefunden :-(




27.02.2011

Man lernt nie aus... Rautavaara einmal mehr!

Tja, auch mit 41 Jahren lernt man immer wieder dazu. Etwas ernüchternd, oder eben lehrreich, war für mich das Rautavaara-Renn-Weekend.

Ich meldete mich in der 8er-Sprint-Klasse, obwohl ich wusste, dass 4 meiner Hounds inzwischen zum "Alten Eisen" gehören und nicht mehr über die Distanz galoppieren wollen/können. Obwohl die Woche vor dem Rennen hier die strengste der ganzen Saison war und ich somit eigentlich wusste, dass ich keine 8 Hunde aus dem Touren-Business raushalten kann, obwohl ich selber bis Donnerstag mit Gästen am rumkurven war und langsam aber sicher auch eine saisonal bedingte Müdigkeit spüre, trotzdem war ich Samstag morgens um 6 Uhr am Verladen der Hunde und fuhr nach Rautavaara.
5 Hunde hatte ich dabei, von denen ich mir erhoffte, dass sie die Power haben, das Rennen zu laufen. 4 davon waren letzte Woche mit Gästen unterwegs, nur Lance war quasi "erholt", nur am Mittwoch ein kurzer 9km-Run. Mit 3 Hunden von Anu ergänzte ich mein Team auf 8 Hunde. Davon gesprochen, ein Team zu mischen, hatten wir mehrmals, zum Ausprobieren, einem Testlauf, kamen wir nie.

Die Trails waren - einmal mehr - zu weich, oft brachen die Hunde durch und kamen ins Stolpern. Ich bremste dadurch eher zuviel als zuwenig. Die Temperaturen stiegen von Freitag auf Samstag von -20 und drunter (was wir die letzten Wochen ständig hatten) auf -8 Grad - nicht einfach zu verkraften für die Hunde. Heute Sonntag sogar Null Grad, worauf die Hunde mit Null Appetit und Dünnschiss reagierten. Die Hunde waren zu wenig erholt und hatten def zu wenig "Pfeffer", um die Renndistanz von 2 x 16.9 km durchzuziehen. Ich selber hatte mir am Donnerstag beim Auffangen der vielen Russischen Teams eine Zerrung im rechten Oberschenkel geholt und fast alles andere tat ebenfalls weh, nicht fit genug für ein Sprint-Rennen. Die Hunde von Anu irritierten streckenweise meine eigenen erstaunlich stark, was sie unkonzentriert werden liess. Ich selber hatte im Hinterkopf immer die Angst, dass sich einer der Anu-Hunde im weichen Schnee verletzt, was 1 Woche vor dem Ruunaa Race sehr schlecht wäre; dadurch bin ich noch mehr auf Vorsicht gefahren, als vielleicht nötig gewesen wäre. Ich bin mit meinen Hunden beim Fahren oft am kommunizieren, was ihre wiederum irritiert hat, weil sie ruhige Fahrten gewohnt sind.

Fazit: Entäuschender 12. Rang von 14 Teilnehmern in der 8er-Klasse. Durchschnitt-Speed über beide Läufe war nur grad 22.16 km/h. Ich weiss, sie könnten es besser, aber nicht in dieser Jahreszeit. Nicht wenn soviele Faktoren nicht stimmen. Die meisten gehen auf meine Rechnung, die anderen waren für alle Teilnehmer gleich schlecht.

Ich habe gelernt, dass meine (Touren)hunde nicht auf einem hohen Niveau als Rennhunde eingesetzt werden können. Tempo, Belastung, Erholungsphasen, passt nicht. Auch kann ich nicht wochenlang als Guide unterwegs sein und dann an den seltenen freien Tagen die Müdigkeit verdrängen und topfit an ein Rennen gehen wollen, bzw ein qualitativ hochstehendes Training durchziehen. Das liegt vielleicht am Alter :-). Entweder schaffe ich es in Zukunft, mir ein Team "frei" zu halten und mich selber vor entsprechenden Rennen mehr aus dem Touren-Business rauszuhalten, oder ich werde auch weiterhin im hinteren Drittel rumdümpeln. Die eine Saison, in der ich 3. und 5. Plätze einfuhr, war genau so, wie es sein müsste: eigenes Team, nicht so oft auf Tour, konzentriertes, sinnvolles Training. In der Dryland-Saison halte ich vorne mit, Sommer/Herbst hab ich mehr Zeit für mein Team. Auf Schnee im Februar/März geht dann nix mehr.
 
Trotz der Resultat-Enttäuschung war es ein gutes Weekend. Für die Renn-Neulinge Kia, Lauri, Diego und Negro war es ein gutes Reise- und Rennatmosphären-Training. Kia lief beide Tage in Lead, Diego am Sonntag. Mit Ausnahme der Trail-Qualität ist das Rautavaara-Rennen immer bestens organisiert. Wir hatten Spass und eine gute Zeit, Free Runs bei der Pumppeli-Kirkko und bei Anu, TV-Abend mit James Bond und Rentier-Filet, Spass bei der Verfolgungsjagd zwischen Mikael und mir (am Schluss fehlten mir nur 6 Sekunden und ich hätte ihn gehabt), ein Tapetenwechsel hat gut getan und ein paar wirklich schnelle Teams zu sehen, ist auch mal wieder gut!
 
Also wie sagt Anu immer... there is always a next season...
 
Fotos werde ich publizieren, sobald ich mich durch die verschiedenen Foren dann mal durchgeklick hab. Denn eigentlich hatte ich ein schönes Team :-) Aber morgen geht's schon wieder mit Touris raus :-(